Swiss Jazz Orchestra & Christoph Irniger
Christoph Irniger und das Swiss Jazz Orchestra? Eigentlich bringt man den Saxofonisten eher mit handlichen Formaten in Verbindung. In Bands wie Pilgrim, Cowboys from Hell oder dem Christoph Irniger Trio bevorzugt er kleinere Besetzungen vom Trio bis zum Quintett, in denen er jede Stimme, Intention und Interaktion voll austariert zur Geltung bringt. Umso überraschender ist jetzt die Kompaktheit und Dichte, die seine Zusammenarbeit mit dem Swiss Jazz Orchestra erlangt.
Man spürt die Kraft eines Kolosses, dessen Kessel bis zum Bersten mit großartigen Melodien geheizt wird. Der Druck des unbedingten Erzählen Wollens hält den Motor fortwährend in Gang. Man kann gar nicht so schnell hinhören, wie die Ideen fließen. Diese Wollust am Fabulieren und Malen von variablen Klangbildern hat Irniger durchaus von seinen kleinen Bands mitgebracht und in ein unvorhersehbares Spiel mit Spannung und Entspannung übersetzt.
Das Swiss Jazz Orchestra wiederum stürzt sich mit hörbarer Freude in diese Klangwelt und folgt den Ideen des Komponisten in Sekundenschnelle vom mächtigen kompakten Orchesterklang in fein ziselierte Erzählungen voller Inspiration und Überraschungen. Mit subtiler Vollpower erfinden der Meister der kleinen Formationen und das hyperagile Jazzorchester den großformatigen Jazz komplett neu.
Das Swiss Jazz Orchestra & Christoph Irniger ist ein spannendes Zusammentreffen. Gemeinsam präsentieren sie im Herbst ihre gemeinsame Aufnahme "The Music of Pilgrim", welche im Oktober 2022 bei nWog Records erscheint: Musik, geschrieben von einem der profiliertesten Schweizer Jazzinstrumentalisten und -komponisten, gespielt von einer der Top Big Bands des Landes.
Musiker
Christoph Irniger, Tenor Sax / Komposition / Lead
Christoph Irniger, geb. 1979, ist ein Schweizer Saxophonist, Komponist und Bandleader. Irniger hat sich in den letzten Jahren in unterschiedlichen Formationen zwischen Jazz, Rock und verwandten Musikstilen profiliert. Er ist Leader der Bands Pilgrim und seinem Trio von welchen bis anhin insgesamt sieben Tonträger (sechs davon auf Intakt Records) erschienen sind. Von 2000 - 2006 studierte Irniger an den Jazzschule Zürich Musikpädagogik und an der Musikhochschule Luzern Performance bei Christoph Grab und Nat Su. In den folgenden Jahren nahm er Unterricht bei Dave Liebman, Mark Turner und Ari Hoenig. Er war Gewinner des Förderpreises 2004 der Friedel Wald Stiftung, erhielt die „borsa di studio“ für Sienajazz 2006 und belegte 2010 mit den “Cowboys from Hell” den 3. Platz beim ZKB Jazzpreis. 2015 – 2017 wurde seine Band Pilgrim von der Pro Helvetia prioritär unterstützt. Sein Werk ist bis anhin auf über 20 Tonträgern dokumentiert. Konzerte und Tourneen führten ihn durch Europa, nach Asien und den USA. Infolge seiner regelmässigen Aufenthalte in Berlin und New York entstanden über die letzten Jahre verschiedene Zusammenarbeiten u.a. mit Nasheet Waits, Michael Bates, Michael Attias, Ben van Gelder, Don Philippe, sowie die Band „Counterpoints“ mit Ohad Talmor. Weiter spielte er mit Dave Douglas, Dan Weiss, Nils Wogram, Claudio Puntin, Stefan Rusconi, Christian Weber, Chris Wiesendanger, Vera Kappeler und war über sieben Jahre Mitglied des Lucerne Jazz Orchestra, mit dem er auch auf vier Aufnahmen zu hören ist. Zudem war er Co-Leader der Prog-Rock Band „Cowboys from Hell“. Irniger unterrichtet an der Musikschule Konservatorium Zürich. www.christophirniger.com
Swiss Jazz Orchestra
Das Swiss Jazz Orchestra ist die meistbeschäftigte professionelle Big Band der Schweiz. Jährlich bestreitet das Orchester gegen 50 Konzerte - ein ausserordentlicher Leistungsausweis für eine Schweizer Big Band. Den Kern seiner Aktivitäten bildet eine wöchentliche Konzertserie im Bierhübeli Bern, die jeweils von Mitte Oktober bis Ende Mai läuft und etwa 30 Konzerte umfasst. Die Besucherzahlen sind mit 125 Personen im Schnitt der letzten 5 Jahre konstant hoch - dies obwohl der Montagabend der ungünstigste Wochentag ist und Jazz sich nicht besonders gut verkaufen lässt. Dazu kommen jährlich 10 bis 20 Konzerte auf Einladung und die Engagements von Small Bands, kleinen Formationen für private Anlässe. Inklusive aller externen Engagements hat das SJO bereits knapp 600 Auftritte hinter sich. Daneben tritt das SJO mit Projekten verschiedenster Stilrichtungen auf, welche auf bisher 10 CDs dokumentiert sind.
Das SJO pflegt eine spezifische Musiktradition. Das gesamte Repertoire umfasst mehr als 1000 Arrangements, darunter auch viele von Bandmitgliedern und Eigenkompositionen. Gleichzeitig zeigt das SJO musikalische Innovation: Zeugen dafür sind die auf CD dokumentierten Projekte Lucidity und Tanzendes Licht, aber auch Paul Klee, Close Encounter und auf andere Weise die beiden Buebetröim-Projekte.
Das SJO hat mit international gefeierten Künstlern wie Joshua Redman, Donny McCaslin, Miguel Zenon, Peter Erskine, Mike Mainieri, Paquito d'Rivera, Joey DiFrancesco, Jeff Hamilton, John Clayton, Grégoire Maret, Anat Cohen, Ben van Gelder, Alex Sipiagin, Chico Pinheiro, Torun Eriksen, Claudio Roditi, Shannon Barnett, Roberta Gambarini, Jerry Bergonzi, den Jazz-Legenden Phil Woods und Buddy DeFranco, den Komponisten/Arrangeuren Jim McNeely, Bob Mintzer, Bert Joris, George Gruntz sowie nationalen Grössen wie Andy Scherrer, Franco Ambrosetti, Matthieu Michel, Nat Su, Domenic Landolf, Houry Dora Apartian, Michael Zisman oder Pepe Lienhard zusammengearbeitet.
Für seine Verdienste wurde das SJO im Jahr 2010 mit dem grossen Kulturpreis der Burgergemeinde Bern ausgezeichnet. www.swissjazzorchestra.com
Reeds:
Reto Suhner, as I Reto Anneler, as I Cedric Gschwind, ts I Jürg Bucher, ts I Matthias Tschopp, bs
Trumpets:
Dave Blaser, tp I Lukas Kohler, tp I Sonja Ott, tp I Thomas Knuchel, tp
Trombones:
Maro Widmer, tb I Andreas Tschopp, tb I Silvio Cadotsch, tb I Reto Zumstein, btb
Rhythm Section:
Sonja Huber, vibes I Philipp Henzi, p I Samuel Leipold, g I Lorenz Beyeler, b I Rico Baumann, dr